Unser Verein Bündnis für sichere Geburten – Mütter vor dauerhaften Geburtsschäden schützen e.V. wurde als gemeinnützige Initiative von Betroffenen für Betroffene gegründet.
Wir setzen uns für Frauen ein, die in Folge einer Entbindung irreversible körperliche und bedeutsame psychische Schäden erlitten haben, die zu chronischen Beschwerden und einer Einschränkung der Lebensqualität führen. Zudem sollen werdende Mütter unterstützt werden, die sich über die Risiken der unterschiedlichen Möglichkeiten der Entbindung informieren und ihren Körper vor schweren Verletzungen schützen möchten.
Hinter unserem Verein stehen Frauen, die während der Geburt ihrer Kinder selbst Gewalt erfahren und irreversible Verletzungen rund um ihren Beckenboden davongetragen haben.
Wir kennen das Gefühl der Hilflosigkeit, die Ängste und den Wunsch nach Informationen, die betroffene Frauen umtreiben. Daher versteht sich unser Verein als zentrale Anlaufstelle für all diejenigen, die nach Hilfe suchen, die sich informieren und mit anderen Betroffenen austauschen möchten.
Plötzlich ist alles anders
Nach der Geburt eines Kindes befinden sich viele Frauen in einer Ausnahmesituation: Viele haben eine schwere Geburt durchlebt, Gewalt erfahren oder irreversible körperliche Schäden erlitten. Die Folgen sind oftmals schwerwiegend, da sie mit Beeinträchtigungen in sämtlichen Lebensbereichen verbunden sind und zudem die ganze Familie stark belasten können.
Zusätzlich erfahren die Betroffenen häufig Ignoranz und Unverständnis, sowohl aus ihrem Umfeld als auch von ÄrztInnen. Ihre Verletzungen werden bagatellisiert oder wegen mangelnder medizinischer Kenntnisse und Möglichkeiten nicht adäquat behandelt. Da es derzeit keine zentralen Anlaufstellen für Betroffene gibt, bedarf es oftmals einer mühevollen Eigenrecherche, um an Informationen zu Verletzungen, Schäden, geburtshilflichen Maßnahmen sowie Behandlungs- und OP-Methoden zu gelangen.
Frauen schützen
Vor diesen und ähnlichen Erfahrungen möchten wir Frauen schützen. Ziel unseres Vereins ist es, durch Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung ein verpflichtendes Angebot für eine evidenzbasierte Aufklärung von Schwangeren über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Entbindung (vaginale Geburt/ Kaiserschnitt) sowie über die Risiken jedes Geburtsmodus und der möglichen Eingriffe in den Geburtsverlauf (z.B. Einleitung oder vaginal-operative Geburt) durchzusetzen.
Wir setzen uns für das Recht von Schwangeren ein, den Geburtsmodus selbst auszuwählen, sofern es keinen zwingenden oder schwerwiegenden medizinischen Grund für oder gegen einen bestimmten Entbindungsmodus gibt. Wir fordern eine moderne, fortschrittliche Geburtenmedizin, die sich nicht nur am Wohle der Kinder, sondern auch an dem der Frauen orientiert, sodass die Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Lebenserwartung der weiblichen Bevölkerung nicht durch Geburtsverletzungen und deren Folgen gefährdet werden. Mit unseren Zielen und Forderungen möchten wir zu einer Zukunft beitragen, in der Frauen selbstbestimmt Kinder gebären können, indem sie sich nach sorgfältiger Aufklärung individuell für den Geburtsmodus entscheiden können, der sich für sie richtig anfühlt. Denn eine sichere Geburt schützt nicht nur den Körper der Frau, sie ist auch eine wichtige Grundlage für eine gute Beziehung zu unseren Kindern.